Im griechischen Tanz sind die Drehungen fast ausschließlich geschrittene Drehungen und nur sehr selten auf dem Ballen gedrehte wie beim Gesellschaftstanz.
Speziell im Ípiros auftretende Art der Tanzkreisbildung, nämlich 2 Tanzkreise die an der Spitze durch die ersten Tänzer mit der freien Hand (oft unter Verwendung eines
Mandíli
) miteinander verbunden sind. Dabei ist der äußere Tanzkreis den Männern vorbehalten. Die Tanzrichtung ist nach rechts gerichtet.
Ein Tanz der aus den Schrittfolgen zweier anderer Tänze gebildet wird, die abwechselnd getanzt werden.
Beispiel: Der Peratianós
besteht aus Kalamatianós
und Tsámikos
.
Zwei Tanzkreise mit V Handhaltung, wo die TänzerInnen des äußere Tanzkreises die gefassten Hände über die Köpfe der TänzerrInnen des inneren Tanzkreises legen und zwischen diese treten, so daß sich ein Tanzkreis ergibt. Dabei werden die Tanzkreise am Anfang und am Ende wie bei der Kreuzhandfassung verbunden.
(Übersicht -
Handhaltung
)
Die linke Hand wird so auf den eigenen Bauch gelegt, dass der abgewinkelte Unterarm horizontal liegt. Die rechte Hand greift nun von hinten in das vom rechten Tanznachbar mit seinem linken Arm gebildete Dreieck und hängt seine Hand dort ein. (Übersicht -
Handhaltung
)
Bei der Gürtelfassung fasst die rechte Hand seitlich von oben in den Gürtel des rechten Nachbarn und die linke von vorne oben den Gürtel des linken Nachbarn. Dabei liegt jeweils der linke Arm über dem rechten. Die Kreuzhandfassung ist der Gürtelfassung sehr ähnlich und wird auch bei fehlenden Gürteln als Ersatz eingesetzt. (Übersicht -
Handhaltung
)
Zur Bildung des Tanzkreises beziehungsweise der Tanzkette dient die Handhaltung. Sie ist tanzspezifisch und hat in machen Tanzregionen charakteristische Eigenheiten.
Folgende Handhaltungen kommen häufig vor:
Im Ipiros werden bei der W-Handhaltung die Unterarme steil nach oben gehalten und die Hände bis in Schulterhöhe gehoben, dadurch ergibt sich ein enges W. (Übersicht -
Handhaltung
)
Bei der Kreuzhandfassung überkreuzen sich die Arme der benachbarten Tänzer - nicht die eigenen Arme! Die Kreuzhandfassung erreicht man indem die heranhängenden rechten Arme seitlich soweit gehoben werden, dass sie vor dem Körper des rechten Tanznachbars positioniert sind. Dann legt man seinen linken Arm vor den rechten Arm des linken Tanznachbarn und fasst die dort liegende Hand des rechten Arms des übernächsten Tänzers. Es sind also die Tänzer mit ungeraden Positionen im Tanzkreis verbunden und genauso die Tänzer mit den geraden Positionen. Am Anfang und am Ende werden die beiden Ketten mit den freien Händen verbunden. (Übersicht -
Handhaltung
)
Kleines Tuch, das beim Tanz geschwenkt wird oder als Ergänzung der Handhaltung benützt wird. Im offenen Paartanz führt das Mädchen es oft mit beiden Händen vor sich. Es hat auch starken symbolischen Charakter. Früher war das Schenken eines Mandíli durch den Burschen bereits einer Verlobung gleich zu setzen.
Die Schulterfassung ist auch unter T-Handhaltung bekannt. Dabei legen die einander Tanznachbarn mit seitlich ausgestreckten Armen die Handflächen auf die zunächst liegende Schulter. Der rechte Arm kommt von hinten, der linke von vorne. Die Hände liegen leicht und unbelastet auf, den Schultern der Nachbarn. Sie werden nicht umklammert, keinesfalls wird der Nachbar umarmt oder gar gewürgt.
(Übersicht -
Handhaltung
)
Mit soustárisma bezeichnet man die stark federnde auf und ab Bewegung bei den Inseltänzen (z.B. Sirtós
). Dabei wird nahezu ausschließlich auf den Ballen getanzt. Der Name leitet sich von Sústa = (Wagen) Feder her.
Unter Tanzordnung versteht man die Art und Weise in der die Tänzerinnen und Tänzer den Tanzkreis bilden, welche Position sie zueinander einnehmen und wer am Tanz teilnimmt. Die tatsächlich vorgefundene Tanzordnung kann eine andere als die angegebene sein, der griechische Tanz lebt und entwickelt sich weiter. Früher war die Geschlechtertrennung viel stärker ausgeprägt, und lockert sich auch heute zum Teil noch weiter.
Dazu verwende ich folgende Symbolik:
W+W...+W
Frauentanz offener Tanzkreis
M+M...+M
Männertanz offener Tanzkreis
(M+M...+M)+(W+W...+W)
gemeinsamer offener Tanzkreis Männer und Frauen getrennt
(M+M...+M) (W+W...+W)
getrennte offene Tanzkreise für Männer und Frauen
M+W+M+W...+M+W
ggemeinsamer offener Tanzkreis Mann und Frau abwechselnd
X+X...+X
gemeinsamer offener Tanzkreis Männer und Frauen in Zufallsanordnung
M+M+M+M+ ... +M W+W+W+W+ ... +W
gtrennte offene Tanzkreise Männer außen, Frauen innen
(M+W) (M+W)... (M+W)
Paartanz in Formation
(M+W)+(M+W)...+(M+W)
Paartanz abwechselnd mit gemeinsamen offenem Tanzkreis
(M W) (M W)... (M W)
offener Paartanz
(X) (X)... (X)
offener Tanz
X
Solotanz
M
Solotanz Mann
W
Solotanz Frau
X#X#X ...#X
Formationstanz Männer und Frauen in Zufallsanordnung
Die umgekehrte Kreuzhandfassung wird analog zur Kreuzhandfassung gebildet, jedoch liegt dabei der rechte Arm über den linken. Diese Handhaltung wird bei Tänzen deren Tanzrichtung nach links gerichtet ist gebraucht. (Übersicht -
Handhaltung
)
Der heranhängende linke Arm wird so abgewinkelt, dass der Unterarm und die Hand horizontal nach vorne zeigen. Diese Hand ergreift nun die rechte Hand des Nachbarn von hinten so, dass Die Unterarme mit der Innenseite aufeinander zu liegen kommen. (Übersicht -
Handhaltung
)
Die seitlich nach unten hängenden Arme der benachbarten Tänzer fassen einander bilden so ein V. Die rechte Hand kommt dabei von hinten, die linke Hand fasst die rechte des Tanznachbarn von vorne.
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Handhaltung
)
Sie wird auch oft Kalamatianos-Handhaltung genannt. Die Arme der benachbarten Tänzer bilden durch seitliches abwinkeln und nach vorne oben strecken der Unterarme ein W. Die Hände befinden sich dabei etwa in Brusthöhe. Dabei zeigt die Handfläche der rechten Hand nach oben, die linke Hand fasst die rechte des Tanznachbarn mit der Handfläche nach unten von hinten. (Übersicht -
Handhaltung
)