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Name Sirtós
Milieu Inseln
Familie Sirtós
Takt 2/4
Melodiephrase 8 Takte
Schrittefolge 6 Schritte,
2 Takte
Rhytmus Lang, kurz, kurz
2:1:1
Tanzform Kreis, Kette
Mäander
Tanzrichtung rechts
Handhaltung W
Tanzordnung X+X...+X
Tanzcharakter lebhaft
soustarisma

Sirtós : : Inseln

Ein Sirtós eigentlich Sirtós chorós , was der geschleifte, geschleppte odere gezogene" bedeutet, ist ein griechischer Tanz bei dem der erste Tänzer die übrigen im Kreis oder in mäanderähnlichen Mustern über den Tanzplatz führt. Dabei halten die Tänzer einander an den Händen, manchmal halten benachbarte Tänzerinnen und Tänzer auch gemeinsam ein Tüchlein (Mantíli ). Besonders häufig kommt dies zwischen erstem und zweitem Tänzer vor, weil ersterer dadurch eine größere Freiheit bei der Präsentation seiner tänzerischen Fähigkeiten durch Sprünge, Drehungen und spezielle Schrittkombinationen hat. Damit sind alle Gemeinsamkeiten von Tänzen die Sirtós im Namen enthalten abgehandelt.

Wenn man von Sirtós spricht ist damit eine der vielen Varianten des Inselsirtós gemeint. Nahezu jede Insel(gruppe) hat ihren eigenen Sirtós , z.B. die Kykladen, die Dodekánisa , den Sirtós von Skíros , den Sirtós Silivrianós der ägäischen Inseln oder den Chaniótikos ( Sirtós von Chaniá , Kreta).

Daneben gibt es gibt auch auf dem Festland Tänze die den Beinamen Sirtós tragen, wie deñ Sirtós der Sarakatsánen , Sirtós Thrákis , und andere, die aber mit dem hier beschriebenen Sirtós bestenfalls den Takt gemeinsam haben.

Der (Insel) Sirtós wird heute meist in einer standardisierten Form getanzt. Er ist einer der verbreitetsten Tänze Griechenlands, sein Ursprung läßt sich bis in die Antike zurück verfolgen. In der standardisierte Form wird er mit unbegrenzter Teilnehmerzahl im offenen Kreis getanzt. Dabei halten die Tänzer einander so an den Händen, dass die Arme jeweils ein "W" bilden.

Die ursprüngliche Tanzformation war von Insel zu Insel verschieden und auch die Tanzfiguren wurden in tradierter Form ausgeführt, z.B. wurden auf Páros nie Sprünge oder getanzt oder Handschläge auf die Füße durchgeführt sondern nur 2 tradierte Figuren und Drehungen getanzt. Was man heute bei Tanzgruppen sehen kann ist oft die Einfälle von Tanzlehrern.

Getanzt wird mit sechs Schritten auf zwei 2/4-Takte im Tanzrhytmus lang-kurz-kurz lang-kurz-kurz. Die Tanzrichtung ist gegen den Uhrzeiger gerichtet und in der Grundform bewegen sich die Tanzenden mit jedem Schritt in die Tanzrichtung vorwärts. Rechter und linker Fuß wechseln in der Schrittfolge, begonnen wird mit dem rechten Fuß. Keinesfalls ist der Sirtós mit Nachstellschritten ähnlich dem Samba zu tanzen.

Die Angaben lang und kurz im Tanzrhytmus beziehen sich auf das Zeitmaß und nicht auf die Schrittlänge, diese ist für jeden Schritt gleich groß, nämlich klein.

Wie die meisten griechischen Tänze der Inseln wird auch der Sirtós nicht auf den Sohlen sondern auf den Ballen getanzt und ist geprägt von einer charaktaristischen hoch / tief Bewegung, die man Sustárisma (von Sústa = Wagenfeder) nennt.

Die unterschiedlichen Sirtós Varianten entstehen genau durch diese jeweils charakteristischen Hoch / Tief Abfolgen, der Variation der Tanzrichtung, gelegentliches Hinterkreuzen eines Fußes und Drehung der Körperfront. Eine oft gesehen Variation die mehrmals wiederholt wird ist: Schritt in den Tanzkreis hinein, 2 kurze Schritte am Platz, ein Schritt hinaus und wieder 2 kurze Schritte am Platz.

Digramm Schritte
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